Cheaten heisst dir nix verbieten
22.12.2017
Bei diesem Begriff läuft es mir kalt den Rücken herunter. Anderen läuft da schon das geschmolzene Eis den Rachen hinab. Für viele ist der Begriff Cheaten in den letzten 5 Jahren ja zu einer Art Lebensphilosophie geworden. Da werden komplette Tage aufs „cheaten“ ausgelegt und sogar Cheat-Partys veranstaltet.
Wo kommt der Begriff eigentlich her und was ist darunter zu verstehen?
Hier lohnt es sich nicht wirklich die Etymiologie (Wortherkunft) herzuleiten. Es bedeutet schlicht und einfach „sich etwas gönnen und über die Stränge schlagen“.
Cheaten ist von vornerein ein recht negativ behafteter Begriff, weil er doch für viele tatsächlich den hemmungslosen und eskalierenden Konsum hochkalorischer Lebensmittel beinhaltet.
Ich habe mich lange dagegen gesträubt, den Begriff zu nutzen. Gänzlich einfach, weil ich keine Lust hatte und habe irgendeinen Teil meines Essverhaltens als negativ zu betiteln, was hier ja automatisch impliziert ist.
Aber ich muss zugeben, auch ich bin heute gerne einmal cheatend unterwegs. Bei mir heißt das aber einfach nichts anderes als: „sich gönnen können ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben“. Ergo: wenn ich Lust auf etwas habe, was nicht ganz „health-fitness-body-soul revitalizing“ kompatibel ist, gehe ich dieser Lust unmittelbar nach. Vielleicht nennen wir es lieber „ seine normalen Gelüste befriedigen“ oder ganz altmodisch „naschen“?
Nun will ich aber kurz beleuchten, was der vermeintliche Hintergrund des Cheatens ans sich ist:
Für viele Fitness-Athleten, insbesondere die Wettkampf-Sportler ist das Cheaten eine Art Belohnung nach einem langen Weg des Verzichts und der Askese. Ich war einmal bei einer „Post-Competion“ Cheat Night dabei. Und was soll ich sagen? Abartig! Da wurde neben 2 Pizzen, eine komplette Liter Packung Eis, 5 Kinder Riegel und noch 3 Donuts gegessen. Das hat natürlich nichts mehr mit vernünftiger Ernährung zu tun.
Klar, nach 4 oder 8 Wochen der Kasteiung möchte man seinen Gelüsten nun nachgehen, aber sind wir ehrlich: das ist in diesen Mengen nicht nur ungesund sondern auch ekelhaft. Ich hatte schon beim Anblick dieser Mengen keine Lust mehr auf nur eine der servierten Dinge.
Fazit: Ich gönne und esse worauf ich Lust habe und vor allem wann ich Lust habe. Ich lebe nach meiner persönlichen 80/20 Regel. Wenn 80 % eine gesunde Basis darstellen, so kann man gerne auch 20 % sündigen und reinhauen, ohne dass es negative Konsequenzen haben wird.
Für mich ganz konkret bedeutet das:. 4 Mahlzeiten des Tages sind aufjedenfall gesund und sauber und wenn dann doch ein Craving kommt, gehe ich diesem sofort nach. Dann kommt es nicht zu einem Aufstau von Gelüsten und unbefriedigten Jiepern. Das muss auch nicht jeden Tag sein. Immer dann eben wenn die Lust mich überkommt.
Einen echten Cheat Day verweigere ich strikt. Warum soll ich mich dann schlecht fühlen, nachdem ich 5 schwer verdauliche Mahlzeiten konsumiert habe? Nein, da gibt es ganz klar keinen Grund für.
Ich habe trotzdem Verständnis für jeden Cheater. Wer damit gut oder besser klar kommt: gerne.
Natürlich habe ich auch ein paar persönliche Cheat-Meals, sowohl ungesunder als auch „sauberer“ Art, die ich hier einmal näher beschreiben möchte.
Geschmolzene Schokolade mit Nüssen
Dunkle Schokolade ( mind. 70% Kakaoanteil) im Wasserbad schmelzen und dann mit 50 Gramm Nüssen vermengen. Kurz trocknen lassen und dann voll und ganz genießen.
Warme Erdnussbutter mit Rosinen und Himbeeren
Eine Geschmacksexplosion, die ungemein befriedigt und gleichsam pure Energie liefert. 50 Gramm Erdnussbutter im Backofen in einer Tasse bei 100 Grad langsam erwärmen, anschließend Rosinen und Himbeeren einrühren.
Warmer Questbar mit Protein Nut Choc
Eine der unglablichsten Kombinationen seit es Proteinriegel gibt.
Einen Questbar nach Wahl im Ofen bei 10 Grad etwa 7 Min erwärmen und anschliessend 2 EL Protein Nut Choc Hazelnut darübergeben, so das dieser zerläuft.
Guten Appetit.
Von Dr. Moritz Tellmann
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