Ursachen eines Mineralstoffmangels
Eine Unterversorgung mit Mineralstoffen führt zu einer Verringerung des Körperspeichers (z.B. in Knochen, Gewebe) und kann mit einer Leistungsminderung im Sport einhergehen (siehe Tabelle 2). Die Ursachen eines Mineralstoffmangels können unterschiedlich sein und ebenso auch Nichtsportler betreffen.- einseitige und schlechte Ernährungsgewohnheiten: z.B. fettreiche Snacks und Süßspeisen, Softgetränke und Wurstwaren, Weißmehlprodukte (helle Brötchen, Baguette, Toast) und andere industriell verarbeitete Lebensmittel, viel Alkohol und koffeinhaltige Getränke und fehlendes Ernährungswissen (Kochen und Wässern von Lebensmitteln)
- Schlankheits- oder Wettkampfdiäten: bei geringer Nahrungsaufnahme unter 1200kcal können nicht alle Mineralstoffe in ausreichender Menge zugeführt werden (insbesondere für Magnesium, Jod, Eisen, Zink ist die Speicherdauer gering)
- Gewichtmachen in bestimmten Sportarten: z.B. Boxen, Judo, Skispringen, Ballet, Langstreckenlauf, Gewichtheben und Bodybuilding werden verschiedene Abnehmstrategien ausprobiert (z.B. Gewichtsverlust durch Sauna, Joggen in dicker Kleidung, Abführmittel, Diuretika, Koffein), welche zu einem erhöhten Mineralstoffverlust über die Haut, Stuhl, Urin und Lunge führen (z.B. Natrium, Magnesium, Calcium, Eisen, Zink)
- Art und Menge der Nahrungsbestandteile: bei intensiven Ausdauersportarten oder Kraftsportarten mit einer erhöhten Protein- bzw. Kohlenhydratzufuhr steigt die Zufuhr an bestimmten Mineralstoffen wie z.B. Chrom (Transportfunktion), Zink und Magnesium (Proteinsynthese), Kalium und Natrium (Kohlenhydrattransport und -speicherung)
- gestörte Mineralstoffversorgung: z.B. Schilddrüsen-, Bauchspeicheldrüsen-, Leber-, Nieren- und Darmerkrankungen, Krankheiten mit Durchfall und Erbrechen, Alkohol-, Abführmittel- und Medikamentenmissbrauch (z.B. Diuretika, Cortison), Bluthochdruck, und Diabetes, Hemmung der Mineralstoffaufnahme im Darm aufgrund der Phytinsäure (Getreideflocken, Hülsenfrüchte), Oxalsäure (z.B. Kakao, Rote Bete, Rhabarber), Phosphorsäure (Wurst, Schmelzkäse, Cola) und zu calciumreiche Lebensmittel (zu viel Calcium in der Nahrung blockiert z.B. Magnesium- und Zinkaufnahme)
- bestimmte Bevölkerungsgruppen: erhöhter Bedarf aufgrund von Stoffwechselstörungen (z.B. Alkoholiker, Diabetiker, Allergiker), Wachstum (z.B. Schwangere, Stillende), Frauen und insbesondere Sportlerinnen aufgrund der Menstruation, ältere Menschen mit Kau- und Verdauungsproblemen, Sportler mit hohen Schweißverlusten und einer zu geringen Kalorienzufuhr (z.B. Marathonläufer, Triathleten, Turner, Kickboxer, Bodybuilder)
- erhöhter oxidativer Stress: z.B. Menschen die häufiger körperlichen und geistigen Stresssituationen unterliegen (z.B. Sportler, Extremsportler, Bergsteiger, Flugbegleiter, operierte und stoffwechselerkrankte Menschen, Raucher), haben eine erhöhte Bildung von freien Sauerstoffradikalen, welche zu einer Schädigung des körpereigenen Gewebes führen können (Oxidation des LDL – Cholesterins in Blutgefäße, Zellmembran und Erbsubstanz)
- fleischlose, milcharme oder milchfreie Ernährung: z.B. Vegetarier oder auch strenge Vegetarier (Veganer) brauchen ein gutes Ernährungswissen, um alle Mineralstoffe (z.B. Calcium, Jod, Eisen) in ausreichenden Mengen über die Nahrung aufzunehmen, Zum Beispiel sind Milchprodukten gute Quellen für Calcium und Fleisch für Eisen und Zink
Im Sport kommt es aufgrund der intensiven und langandauernden Belastung zu einem Verlust an Mineralstoffen. Im Schweiß gehen neben Natriumchlorid auch die Stoffe Kalium, Calcium, Eisen, Kupfer und Zink verloren. In Sportarten wo verschiedene Diäten oder Abnehmstrategien zur Anwendung kommen, entsteht meist eine Unterversorgung an den Stoffen wie z.B. Natrium, Magnesium, Calcium, Eisen, Kupfer, Zink und Chrom. Das ist auf eine geringe Energieaufnahme und Flüssigkeitszufuhr zurückzuführen. Aber auch extreme Schwitzmethoden wie Sauna oder Ausdauerbelastung in Winterbekleidung sind dafür verantwortlich zu machen.
Ebenso wird auch die Salzzufuhr in der Ernährung stark eingeschränkte und die Einnahme von Abführmittel sowie Diuretika eingesetzt. Das kann sich negativ auf die körperliche Leistungsfähigkeit und Gesundheit auswirken:
- Blutdruckabfall
- Erhöhung der Ruhe- und Belastungsherzfrequenz
- Abnahme des Schlagvolumens
- Reduzierte Nierendurchblutung mit der Gefahr einer Nierenfunktionsstörung
- Reduzierte Muskeldurchblutung mit Abnahme der Leistungsfähigkeit
- Reduzierte Thermoregulation mit Gefahr von Hitzeschäden
- Störungen und Beschwerden im Herz – Kreislaufsystem
- Reduzierte Calciumserumspiegel mit Abnahme des Calciumdepots (Skelett)
- Abnahme der Sauerstoffaufnahme / – transport mit Zunahme der muskulären Müdigkeit
- Abnahme der körperlichen Belastbarkeit und immunologische Stabilität
Um diesen negativen Wirkungen einer Mineralstoffunterversorgung und Mineralstoffverluste (Schweiß) zu umgehen, kann der Einsatz von Sportlergetränken oder Sportlernahrung sinnvoll sein.